Nur in einem gesunden Körper wohnt ein ein gesunder Geist und nur ein gesunder Geist bekommt einen gesunden Körper.

Was ist Shiatsu?

Shiatsu kommt ursprünglich aus Japan und leitet sich von den Begriffen „shi“ für „Finger“ und „atsu“ für „Druck“ ab. Die Wurzeln des Shiatsu entstammen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und der dort praktizierten Tuina-Massage. Im 6. Jahrhundert gelangte die Heilkunde von China nach Japan und beeinflusste die dortigen Behandlungsmethoden. Das eigentliche Shiatsu wurde jedoch erst Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt. Von Japan aus verbreitete sich die Massagetechnik bis in die westliche Welt. Zwischen Wellness-Angebot und therapeutischem Shiatsu sind die Grenzen dabei heute oft fließend.

Wie wirkt eine Shiatsu-Behandlung?

Nach dem Verständnis der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) spielt auch beim therapeutischen oder Zen-Shiatsu die Lebensenergie Qi eine wichtige Rolle. Sie fließt in Energieleitbahnen (Meridiane) durch den gesamten Körper und beeinflusst so die Funktion jedes einzelnen Organs. Wenn es an einer Stelle des Körpers zu einem energetischen Ungleichgewicht kommt, zum Beispiel infolge eines Energiestaus, können körperliche und psychische Beschwerden die Folge sein.

Jeder Meridian ist mit bestimmten Punkten auf der Hautoberfläche verbunden, die besonders gut Energie aufnehmen können. Diese Körperpunkte kennt man auch aus anderen Behandlungsformen der TCM wie Akupunktur oder Akupressur.

Beim Shiatsu massiert der Therapeut diese Punkte entlang der Meridiane. Der Energiefluss soll so wieder in Einklang gebracht, die Selbstheilungskräfte des Körpers stimuliert werden. Rein körperlich  bewirkt die Behandlung, ähnlich wie andere manuelle Therapiemethoden, eine Anregung und Durchblutung von Muskeln, Haut und Bindegewebe. Durch Dehnung der Muskulatur erhalten blockierte Gelenke mehr Spielraum, der gesamte Bewegungsapparat wird mobilisiert. Eine Shiatsu-Massage stimuliert das autonome Nervensystem und hat eine ausgleichende Wirkung, die je nach Art der Stimulierung beruhigend oder anregend sein kann.

Wie läuft eine Shiatsu-Behandlung?

Bevor die Shiatsu-Behandlung beginnt, macht sich der Behandler zunächst ein genaues Bild über die Beschwerden. Dazu stellt er einige Fragen, etwa wie lange die Symptome schon bestehen, wo genau die Beschwerden auftreten und ob Grunderkrankungen vorliegen.

Danach legt man sich meist auf eine Matte oder einen Futon. In westlichen Ländern wird Shiatsu in Kleidung durchgeführt. Es empfiehlt sich jedoch bequeme Kleidung, in der man sich wohlfühlen und locker bewegen kann.  Während der gesamten Shiatsu-Behandlung liegt der Patient entspannt auf einer Liege oder einer gepolsterten Matte am Boden. Bestimmte Techniken werden auch im Sitzen durchgeführt.

Shiatsu ist achtsame, energetische Körperarbeit. Der Behandler nimmt zunächst eine Verbindung zum Körper auf, bevor er beginnt, an den Meridianen zu arbeiten, wo die Blockaden entstanden sind.

Die Berührungen können dabei von den Fingern, Händen, Ellenbogen, Knien oder auch Füßen ausgehen. Typische Behandlungstechniken sind zum Beispiel Kreisen, Drücken oder Greifen. Da es beim Shiatsu um eine Stimulierung des Energieflusses geht, sind die Bewegungen sanft und ruhig. Auch verschiedene Haltegriffe kommen zum Einsatz. Dabei hält der Therapeut Köperteile passiv in einer bestimmten Stellung und dehnt die Muskulatur. Der Schluss der Shiatsu-Behandlung besteht aus einer kurzen Ruhe- und Entspannungsphase, bei der die Bewegungen und Berührungen nachwirken können.

Eine Shiatsu-Sitzung dauert etwa 50 bis 60 Minuten. Für eine nachhaltige Wirkung auf den Organismus wird ein Zyklus von mehreren Behandlungen empfohlen.